Der Goloring

Ein eisenzeitliches Heiligtum vom Henge-Charakter im Koberner Wald (Landkreis Koblenz).
Von Josef Röder, Bonner Jahrbücher 1948, S 81 - 132












Zeitstellung


















Kleine vorgeschichtliche, zeitlich aber nicht näher bestimmbare Scherben traten in den Schnitten I, II, IV auf, und zwar in ganz verschiedener Lage zum Tonbecken. Bei I, 1 an der Basis des blauen Tons, bei II, 2 und IV mitten in demselben,. bei I an dessen Oberfläche. Die Scherbe eines bauchigen, vermutlich hallstattzeitlichen Gefäßes lag in einer Grube am westlichen Ende von Schnitt II, die möglicherweise bereits vor Anlage der Suhle bestand, deren Charakter aber nicht aufzuklären war. Zahlreicher waren römische Scherben. Es handelt sich, soweit bestimmbar, durchweg um Keramik der mittleren bis späteren Kaiserzeit. Scherben und Randstücke mehrerer grauwandiger Schüsseln vom Typ Niederbieber 104 1 fanden sich in den Schnitten II, 1 und VI, und zwar im blauen Ton, in Schnitt II an dessen Basis. Aus dem blauen Ton (Schnitt I, 3) stammen ferner die nicht sehr hart gebrannten Scherben eines Tellers vom Typ Niederbieber 53 b 2. Die Bemalung. ist infolge der feuchten Erdlagerung vergangen. In Schnitt III traten eine braun marmorierte Scherbe inmitten des blauen Tons zutage, in Schnitt I etwa in gleicher Tiefenlage Scherben eines rauhwandigen Tellers, Typ etwa Niederbieber 113. Kleine Scherben römischer Keramik wurden ferner noch in Schnitt III direkt unter dem blauen Ton, in Schnitt VI in demselben und in III in der Einfüllung darüber gefunden. Die Fundumstände der vorgeschichtlichen wie römischen Scherben sind also die gleichen. Da letztere auch an der Basis des Tonbeckens gefunden wurden, so kann dieses wohl erst aus römischer Zeit stammen, wie ja auch der gesamte Ausgrabungsbefund auf zwei Bauperioden schließen ließ. Die vorgeschichtlichen Scherben mögen so nachträglich sich mit den römischen vermischt haben. Eine Verwühlung durch Wildschweine hätte in dem klaren blauen Ton ohne weiteres erkennbar sein müssen. Es ergab sich aber keinerlei Hinweis darauf. Nachrömische Scherben fehlten völlig.













  1. Vgl. F. Oelmann, Die Keramik des Kastelles Niederbieber (1914) 76 f. Taf. 5, 104.

  2. Vgl.a.a.O.54 Taf.3, 53b.













Zu: Zweck der Suhle - S. 128
















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