Das Vermessungsgitter bei den Kelten, Römern und anderen Kulturen
sowie die Bedeutung des Pentagon-Dodekaeders

Aus: Kultstätten, Was sie uns verraten, von Ferdinand Bongart Eschweiler.
Eine Einführung in die Kennzeichnung von Kultstätten.
Omega-Verlag, Düsseldorf 1998, 1. Auflage, ISBN 3-930243-09-1.

Vermessungsgitter sind künstlich hergestellte quadratische Gitter, die mit der jeweiligen Anlage, zu der sie gehören, ausgerichtet sind. Man findet sie u.a. in keltischen Viereckschanzen und in römischen Lagern, aber auch bei allen anderen Kulturen. Dem Verfasser sind Vermessungsgitter von 26 verschiedenen Kulturen bekannt, wobei jede Kultur eine andere Grifflänge angewandt hat. Die Vermessungsgitter dienten möglicherweise dazu, anhand der Gitter Wege und Bebauung festzulegen, ohne eine aufwendige Vermessung des Gebietes durchführen zu müssen. Die Methode, Vermessungsgitter herzustellen, unterscheidet sich bei den Kelten und Römern.

Das Vermessungsgitter der Kelten

Untersucht man keltische Viereckschanzen, z.B. im Gebiet südlich von München, wo einige Viereckschanzen zum Teil heute noch von einem hohen Wall und einem tiefen Graben umgeben sind, so trifft man Vermessungsgitter mit der Grifflänge von 10,7k cm an. Auffallend hierbei ist folgendes:

  1. Das Vermessungsgitter besteht aus quadratisch angeordneten Linien, die genauso wie die Viereckschanzen ausgerichtet sind. Der Wall und der Graben liegen genau auf Linien des Vermessungsgitters. Außen vor dem Graben findet man die letzte Linie des Gitters. Etwa 20 cm von der Linie des Gitters, die auf dem Wall liegt, nach innen entfernt, befindet sich die Linie der Grenze des Kultstättenbezirks mit der nach Reinhard Schneider bekannten Grifflänge für Grenze + 12,2k cm.

  2. Alle Kultstätten - bei den Kelten sind es 14 - sind genau auf den Schnittpunkten des Vermessungsgitters angelegt.

  3. Das Vermessungsgitter hat zwei Hauptachsen, die sich im Mittelpunkt der Viereckschanzen schneiden und die Viereckschanzen so in vier gleich große Teile aufteilen. Die Fließrichtung der beiden Hauptachsen ist stets vom Mittelpunkt weg gerichtet. Parallel zu den Hauptachsen liegen weitere Linien. Die Fließrichtung dieser Linien läuft ebenfalls immer von der rechtwinklig kreuzenden Mittellinie weg.

  4. Außer der genannten Grifflänge +10,7k cm, die alle Linien des Vermessungsgitters aufweist, hat jede Linie noch eine weitere kennzeichnende Grifflänge, durch die sie sich von den anderen Linien dieses Systems unterscheidet (siehe Abb. 38). Diese kennzeichnenden Grifflängen sind folgende: Die etwa von Nord nach Süd verlaufende Hauptachse hat die kennzeichnende Grifflänge +3,0k cm. Die nächstfolgenden Parallellinien haben die kennzeichnenden Grifflängen +4,0k cm /+5,0k cm / +6,0k cm usw., so weist z.B. die vierte Linie von der Hauptachse entfernt, die etwa von Nord nach Süd verläuft, die kennzeichnende Grifflänge +7,0k cm auf.

  5. Die kennzeichnenden Grifflängen der etwa von West nach Ost verlaufenden Linien sind folgende: Die Hauptachse hat die Grifflänge +1,7k cm. Die nächst folgenden Parallellinien liegen jeweils um einen Zentimeter höher im Wert, also +2,7k cm i +3,7k cm /+4,7k cm usw., d.h. die fünfte Linie hat z.B. die kennzeichnende Grifflänge +6,7k cm.

  6. Für alle Linien gilt folgendes: Die Linien, die rechts von der Hauptachse liegen (entgegen der Fließrichtung blickend), sind stets Yang, und die Linien, die links von der Hauptachse liegen, sind stets Yin (siehe Abb. 39).

  7. Durch die zuvor erläuterte Kennzeichnung der Linien mit kennzeichnenden Grifflängen und die Yin- oder Yang-Information weiß man sofort, wo man sich im Vermessungsgittersystem befindet.

  8. Auf den beiden Hauptachsen findet man die Griffänge +45,0k cm „Inkubation“ . Diese Grifflänge für „Heilschlaf` ist bei den alten Kulturen häufig anzutreffen.

  9. Auf den Linien findet man auch noch folgende Grifflängen: +8,5 kennzeichnende Grifflänge für keltisch und +5,8k cm, nach Reinhard Schneider „Segen Gottes“.

Das zuvor erläuterte keltische Vermessungsgitter ist ebenfalls bei keltischen Kultstätten im Rheinland anzutreffen. Hier haben allerdings die Kultstätten heute keine Wälle und Gräben mehr. Reste davon sind im Eschweiler Stadtwald noch zu erkennen. Der Abstand der Gitter untereinander beträgt in Eschweiler 7,07 m.



Wie haben die Kelten das Vermessungsgitter hergestellt?

Bei keltischen Viereckschanzen sind also sowohl die Grifflänge des Vermessungsgitters als auch die Grifflänge für die Grenze des Kultstättenbezirks vorhanden, aber außerhalb der Grenzlinie liegen nur noch drei Vermessungslinien (eine Linie auf der Wallkrone, eine in Grabenmitte und eine außen vor dem Graben). Dies deutet darauf hin, daß die Grenzmarkierung durch gepolte Steine Einfluß auf das Vermessungsgitter hat, indem sie bewirkt, daß außerhalb der Grenzlinie stets nur noch drei Vermessungslinien auftreten, unabhängig von der Größe der Viereckschanze oder des Kultstättenbezirks.

So wie sich die Grenzlinie mit acht gepolten Steinen hervorrufen läßt, so kann man ebenfalls mit acht gepolten Steinen auch ein Vermessungsgitter erzeugen, wie in Abbildung 39 dargestellt ist. Der Abstand der vier Ecksteine bestimmt die Maschenweite des Gitters. Ordnet man die vier Ecksteine quadratisch an, so entsteht ein quadratisches Vermessungsgitter; ordnet man sie dagegen in Rechteckform an, so entsteht ein rechteckiges Gitter.



Das Vermessungsgitter der Römer

Das Vermessungsgitter der Römer wurde schon von Reinhard Schneider in bestimmten Seminaren erwähnt und die Grifflänge mit +10,4k cm angegeben. Die Maschenweite dieses Vermessungsgitters beträgt 1,48 in, was einem römischen Schritt (passus) entspricht. Man findet das römische Vermessungsgitter in vielen ehemals römischen Städten, die ursprünglich römische Lager waren. Besonders eindrucksvoll kann man das römische Vermessungsgitter in Xanten studieren, dem ehemaligen römischen Lager „Vetera", das später als Stadt den Namen „Colonia Ulpia Traiana" erhielt. Diese ehemalige römische Stadt wird nach und nach ausgegraben, und die Fundamente werden wieder sichtbar gemacht.

Beim römischen Vermessungsgitter gelten ebenso die zuvor beim keltischen Vermessungsgitter genannten Punkte 1 bis 8. Zusätzlich haben die beiden Hauptachsen beim römischen Vermessungsgitter noch weitere Grifflängen. Dies ist die Grifflänge „Straße", nach Reinhard Schneider +7,8k cm, sowie für den „Cardo maximus" die Grifflänge +22,75k ein und für den „Decumanus maximus" die Grifflänge +29,75k cm, wie die Römer die beiden Hauptachsen genannt haben. Der Cardo verläuft etwa Nord-Süd und der Decumanus etwa West-Ost. Auf die Angabe „etwa" wird weiter unten noch näher eingegangen.

Wer nur eine kurze Lecherantenne besitzt (18 cm lang), der kann den Cardo auch ermitteln, indem er ein Blatt vom Olivenbaum an seiner Rute befestigt und die Grifflänge +7,8k cm einstellt. Der Decumanus läßt sich mit einem Mohnblatt an der Rute muten.

Wer über die genannten Pflanzenblätter nicht verfügt, kann statt dessen auch mit einer Ziffernkombination muten. Man schreibt die Ziffern, am besten mit dem Computer, etwa Schriftgröße 20, auf ein Blatt Papier und steckt dieses Papier in ein Teströhrchen. Es geht auch ohne Teströhrchen. Für den Cardo nimmt man die Ziffern „2445300" und für den Decumanus die Ziffern „84,54974,53" (Kommas nicht vergessen!). Die Zahlen entsprechen mit ihren Grifflängen den genannten Pflanzenblättern.

Während beim Vermessungsgitter in keltischen Viereckschanzen oder keltischen Kultstätten nach bisheriger Beobachtung des Verfassers maximal zehn Gitterlinien rechts von der Hauptachse und ebenso viele links davon festgestellt werden konnten, wurden bei römischen Vermessungsgittern in Aachen und Eschweiler bei Aachen je 307 Linien links und rechts vom Decumanus bzw. vom Cardo gemutet. Die Lagerbegrenzung in Form eines Walls oder einer Mauer war auf der 305. Linie von der Mitte angeordnet, das bedeutet, jede Mauer- oder Wallseite war 2 x 305 x 1,48 m= 902,80 m lang.

Die 305. Linie des Vermessungsgitters weist rechts des Cardo außer der kennzeichnenden Grifflänge +10,4k cm auch noch die Grifflänge +308k cm Yang auf und links des Cardo die Grifflänge +308k cm Yin.

Die 305. Linie des Vermessungsgitters hat rechts des Decumanus außer der kennzeichnenden Grifflänge +10,4k cm auch noch die Grifflänge +306,7k cm Yang und links des Decumanus die Grifflänge +306,7k cm Yin.

Man kann also sowohl bei einem keltischen als auch bei einem römischen Vermessungsgitter genau feststellen, wo man sich befindet, ohne irgend ein Maßband oder eine Karte benutzen zu müssen, sofern man in der Lage ist, die hohen Grifflängen zu muten.

Wie hat der Verfasser Grifflängen bis 310k cm mit einer 18 cm langen Lecherantenne muten können? Er hat Teströhrchen gebaut, unter konsequenter Anwendung gewisser Hinweise von Reinhard Schneider mit Grifflängen von 15 cm, 30 cm, 45 cm usw. bis 300 cm. Steckt man eines dieser Teströhrchen auf die Lecherantenne, so addiert sich der Wert dieses Teströhrchens zu dem eingestellten Wert der Lecherantenne, z.B. Teströhrchen 300 cm plus Lecherantennenwert +10,0k cm ergibt eine Gesamtgrifflänge von +310k cm. Man kann handliche Teströhrchen bis etwa 600 cm Grifflänge anfertigen.

Das Pentagon-Dodekaeder

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