Kalendersystem Dammer Berge

Bäuerlicher Vorzeitkalender bei Steinfeld vermutet

Befand sich einst bei Steinfeld (Dammer Berge) ein Kalendersystem? Anhand einer Kalenderanalyse wird ein vorzeitliches Heiligtum Dammer Berge in Steinfeld und Mühlen vermutet. Jungsteinzeitliche Bauern errichteten Kalender zu Bestimmung des Frost-Endes. Ein 100 qkm großes Gebiet rund um Steinfeld untersucht. Parallelen mit einer Vorgängerkultur von Stonehenge?

Am 28. August wurde in Steinfeld / Dammer Berge eine Kalenderuntersuchung durchgeführt, um festzustellen, ob hier einst ein vorzeitliches Kalendersystem existierte. Eine per Google-Earth gemachte Voruntersuchung ergab, daß zahlreiche Verläufe und Ausrichtungen des Straßensystems in Steinfeld selbst und im Nachbarorte Mühlen auf Kalenderlinien liegen. Wir erinnern uns an die Ausrichtungen des Stonehengekalenders, die ergaben, daß fast alle Hautzugangswege und umliegenden Wirtschaftswege rund um Stonehenge auf Kalenderlinien verlaufen:


Die 3 bedeutenden Kalenderlinien direkt am Steinkreis


Die Wintersonnenwendlinie unweit von Stonehenge als Feldgrenze


Die Beltaine-Linie als Abkürzungstangente



Der Mühlener Bauernkalender

Zahlreiche Straßenverläufe, insbesondere der Hauptstraßen liegen in Mühlen auf folgenden Linien:

Dorfstraße                 117 Grad        11.11. Martinstaglinie
Schützenstraße          112 Grad        1.11. Allerheiligenlinie
Dorfstraße                 127 Grad        22.12. Wintersonnenwende (zwischen Poststraße und Am Schulplatz)
Auf der Heide            dto.                 dto.
Am Sportplatz           dto.                 dto.
Pastorskamp              ca. 56 Grad    15.15 (17.5.) Sophienlinie
Münsterlandstraße   ca. 56 „           dto.
Auf dem Brokamp     50 Grad          22.6. Sommersonnenwende

Einige der Betrachtungslinien sind auf weiter entfernte markante Punkte im Gelände ausgerichtet. Der Kalender ist dezentral angelegt. Der mögliche Standort eines Heiligtums oder Vorzeitkreises konnte nicht festgestellt werden. Dieser könnte in den Dammer Bergen oder in Steinfeld liegen. In der Regel sind es Standorte an Hügeln, alten Gutshöfen oder an gut einsehbaren Stellen.


Mühlener Kalenderlinien. Astronomische Ausrichtungen der Hauptstraßen und wichtiger Verbindungswege.



Der Steinfelder Kalender

Eine Kalenderanlayse für Steinfeld –als mögliches Zentrum- eines Dammer Berge Systems lässt sich mittels Google Earth kaum durchführen. Hierzu ist umfangreiches topografisches Kartenmaterial und mehrere Überfliegungen mit Oberflächenfotografie, sowie eine Untersuchung aller Kalenderstandorte der Dammer Berge erforderlich. Vor Ort konnte in Steinfeld jedoch der Eindruck gewonnen werden, daß es sich im Zentrum Steinfelds um eine alte Siedlungs- und Kultstätte handelt. Der neu errichtete Gedenkort mit dem großen Stein liegt offensichtlich innerhalb einer ursprünglichen Kalenderanlage.

In der Umgebung von Steinfeld und in Steinfeld selbst überwiegen Sommer- und Wintersonnenwendlinien. Sie sind teilweise auf weiter entfernte Standorte ausgerichtet. (Bökenberg, Signalberg, Alfsee). Die innerhalb von Steinfeld durchgeführte Untersuchung bestätigte die Vorabuntersuchungen und brachte einige weitere Erkenntnisse:

Unweit des Mittelpunktes K befindet sich das Gebäude eine Fahrschule und ein kleiner vorbeifließender Bach. Von hier gehen 2 Gassen in nordwestlicher Richtung, die auf den Tangenten 52 und 66 Grad liegen. Vorbei an dem heutigen Kultplatz S des großen Steines verläuft die Sommersonnenwendlinie bei etwa 52 Grad. Beide Linien weichen vom Idealverlauf von 50 und 65 Grad ab, was für eine Sommersonnenwendlinie oder einer 1.Mai-Linie der Vergangenheit irgendeines Jahrhunderts oder Jahrtausends der Vergangenheit steht. Letztere 1.Mai-Linie findet sich noch einmal im rechten Teil des Bildes auf genau 65 Grad, welches für eine später erstellte Gerade gilt. Daneben liegen bei 58 Grad die Sophienlinie (Eisheiligen). Von der Mitte nach Südosten verläuft die Wintersonnenwende bei 127 Grad. Es sind also

1.5. Beltaine,
15.5. Eisheiligen,
22.6. SSW,
11.11. Martinstag und
22.12. WSW vorhanden.

Es fehlt eine 1.11. Allerheiligen(Halloween-)linie, die an der angedeuteten dunkelblauen Linie bei 112 Grad liegen könnte. Etwa an der Stelle K befindet sich ein Kraftort, der durch die Bebauung keine Steinsetzung mehr aufweist, dafür spendet der kurz danebenfließende (Mühlen?)Bach dem Orte eine heilende Kraft der Natur.




Örtliche Namen wie Osterberg, Auf dem Pohlenberg, Bökenbergstraße (22.12. WSWAusrichtung), weisen auf einen Kultort mit Kalenderpfosten. Die Ausrichtung des Friedhofs liegt bei 58 Grad au der Sophienlinie, die Popenbergstraße verläuft als Beltainelinie in östliche Richtung. Die Eichenalle verläuft auf der Sophienlinie und biegt oben auf die Martinstaglinie ab. Sie beschreibt dort allerdings keine Kreuzung, sondern führt im Bogen am dortigen Hünengrab vorbei. Weite Teile der Bahnhofstraße verlaufen auf der WSW-Linie es gibt Steinvorkommen in der Umgebung südlich der Eichenallee. Hünengrab und Kalender dürften älter als 4000 Jahre sein.


Etwa 2 größere Abdecksteine liegen umgestürzt am Boden




An diesem Foto läßt sich in etwa die Längsausrichtung erkennen


Dieser Felsbrocken verdient sein Überleben sicher einem glücklichen Zufall.



Mitten in Steinfeld befindet sich ein „Großer Stein“. Er steht inmitten eines durch Umgrenzungssteine angelegten Bezirkes in einer kleinen Parkanlage.


Rechts neben dem Stein befinden sich Tafeln im Andenken an die Gefallenen


Die Anlage mutet vorzeitlichen Charakter, ist jedoch Anfang des 19. Jahrhunderts entstanden


Kulturell läßt sich die Anlage als ein Attribut der modernen Zeit an die Steinzeit interpretieren. Eine ansonsten häufig anzutreffende Renaissance der Steinsetzungen oder größere Steine in Vorgärten kommen im Ortskern von Steinfeld weniger vor.


Sankt Johannes Baptist Steinfeld


St. Johannes Baptist - Blick von der Große Straße

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